
Prävention
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Prävention
Der Forschungsbereich „Prävention“ um Prof. Gertraud (Turu) Stadler und Dr. Johanna Drewelies nimmt die Dynamik des Gesundheitsverhaltens bei Individuen und Paaren in den Blick. Ein Schwerpunkt liegt auf der geschlechtersensiblen Prävention. Wir bearbeiten folgende Fragestellungen und Themen:
- Welche Interventionsstrategien führen zu einer nachhaltigen Veränderung des Gesundheitsverhaltens in der Prävention?
- Welche Mechanismen führen zu der Veränderung des Gesundheitsverhaltens?
- Wie beeinflusst das soziale Umfeld Veränderungen in Affekt und Verhalten, Wohlbefinden und Gesundheit?
Leitung Forschungsbereich
Leitung Geschlechterforschung in der Medizin (GiM)

Aktuelle Projekte
Couples intervention – goal pursuit
In unserer Studie soll die Interaktion zwischen individueller und dyadischer Regulierung mit einem randomisierten Interventionsdesign untersucht werden. Dieses konzentriert sich auf eine Intervention zur Selbstregulierung im Vergleich zu einer dyadischen Regulierungsintervention und einer paarweisen Wartelistenkontrolle. Wir werden die körperliche Aktivität mit Hilfe von Beschleunigungsmessern über einen Zeitraum von 16 Wochen erfassen. Die Paare werden täglich Tagebücher ausfüllen, um den Einsatz von Strategien zur Selbstregulation und zur dyadischen Regulation im Alltag zu erfassen und die Schlüsselmechanismen zu untersuchen, die der Selbstregulation (einschließlich Selbstwirksamkeit, Ergebniserwartungen, Ziele, Planung und Selbstüberwachung) und der dyadischen Regulation (einschließlich Unterstützung und Begleitung) zugrunde liegen.
Laufzeit: 01.07.2020-30.09.2024
Förderung: Geschlechterforschung in der Medizin (GIM)
PI: Prof. Gertraud (Turu) Stadler
Wissenschaftliche Mitarbeitende: Dr. Johanna Drewelies, Julia Roseman, Matthias Licha
Kooperationspartner: Dr. Eran Bar-Kalifa in.bgu.ac.il/humsos/psych/eng/pages/staff/Eran_Bar_Khalifa.aspx
Dr. Ophir Katzenelenbogen (Ben-Gurion University of the Negev) in.bgu.ac.il/en/fom/PublicDep/pages/staff/OfirRubin.aspx
Univ.-Prof. Dr. Nina Knoll www.ewi-psy.fu-berlin.de/einrichtungen/arbeitsbereiche/gesund/Arbeitsbereich/mitglieder_fu/knoll/index.html
Doktoranden: Julia Roseman
NIAAA
Trotz der schwerwiegenden Folgen suchen starke Trinker, die keine Abstinenz anstreben, nur selten eine Behandlung auf. Neuere Methoden wie Internet-Screening und mobile Apps bieten die Möglichkeit, diese schwer zu erreichende Bevölkerungsgruppe gezielt zu behandeln. In diesem Projekt untersuchen wir die Auswirkungen von adaptiven Textnachrichten auf den wöchentlichen Alkoholkonsum über einen Zeitraum von 12 Wochen im Vergleich zur ausschließlich wöchentlichen mobilen Überwachung des Alkoholkonsums. Wir vergleichen adaptive Textnachrichten mit nicht-adaptiven, maßgeschneiderten Nachrichten, um zu verstehen, wie automatisierte mobile Nachrichten Personen helfen können, ihren Alkoholkonsum mithilfe ihres Mobiltelefons zu reduzieren.
Laufzeit: 01.09.2017-31.08.2022
Förderung: NIAAA https://www.niaaa.nih.gov/
Projektleitung: Fred Muench drugfree.org/staff/fred-muench/
Leitung Evaluation: Prof. Gertraud (Turu) Stadler
Wissenschaftliche Mitarbeitende: Prof. Gertraud (Turu) Stadler
NIHR-Appraise
Die Prävalenz des riskanten Alkoholkonsums ist bei Personen, die mit der Strafjustiz in Kontakt stehen, weitaus höher (73 %) als in der Allgemeinbevölkerung (35 %). Es gibt jedoch nur wenige Belege für die Wirksamkeit von Alkohol-Kurzinterventionen (ABI) zur Verringerung des riskanten Alkoholkonsums bei Personen im Strafvollzug, einschließlich des Strafvollzugs und insbesondere bei Personen in Untersuchungshaft. Aufbauend auf früheren Arbeiten ist APPRAISE (A two-arm parallel group individually randomized Prison Pilot study of a male Remand Alcohol Intervention for Self-efficacy Enhancement) eine Pilotstudie, die die Durchführbarkeit und Akzeptanz einer ABI für männliche Untersuchungshäftlinge untersuchen soll. Die Ergebnisse von APPRAISE sollen die Informationen liefern, die für die Konzeption einer künftigen endgültigen randomisierten kontrollierten Studie (RCT) erforderlich sind.
Laufzeit: 2018-2021
Förderung: NIHR https://www.nihr.ac.uk/
Projektleitung: Prof. Aisha Holloway https://www.ed.ac.uk/profile/aisha-holloway
Wissenschaftliche Mitarbeiter: Jamie B. Smith: https://gender.charite.de/metas/person/person/address_detail/smith-1/
Projektpartner: Prof. Gertraud (Turu) Stadler
Entwicklung einer Taxonomie für dyadische Verhaltensänderungstechniken
Gesundheitsfördernde Verhaltensweisen wie körperliche Aktivität oder gesunde Ernährung sowie gesundheitsschädliche Verhaltensweisen wie Rauchen oder übermäßiger Alkoholkonsum haben oft eine soziale Komponente. Dyadische Beziehungen stellen einen der wichtigsten sozialen Kontexte dar. Die meisten Techniken zur Verhaltensänderung und Interventionstechniken liegen jedoch auf der Ebene des Individuums (z.B. Zielsetzung, Selbstkontrolle). Um dyadische Prozesse in der Gesundheitsverhaltensänderung zu verstehen, ist daher eine systematische und zuverlässige Identifizierung dyadischer Verhaltensänderungstechniken ein wichtiger nächster Schritt. Das Projekt „Developing a Taxonomy of Dyadic Behavior Change Techniques“ versucht, dieses Problem anzugehen. Ziel ist es, eine umfassende und zuverlässige Taxonomie theoriebasierter eindeutiger, klarer und präziser dyadischer Verhaltensänderungstechniken (DBCTs) zu entwickeln und zu bewerten, um die Gesundheit einer Person zu verbessern (z. B. körperliche Aktivität, Ernährung) oder gesundheitsschädlichen Verhaltensweisen (z. B. Rauchen, Alkoholkonsum).
er dyadischer Verhaltensänderungsinterventionen leitet und die disziplinübergreifende Evidenzsynthese zu effektiven dyadischen Verhaltensänderungen
Laufzeit: 05.2021-04.2024
Förderung: Schweizerischer Nationalfonds (SNF) und Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG)
PI: Dr. Corina Berli (University of Zurich, Switzerland) https://www.psychology.uzh.ch/en/areas/sob/angsoz/team/berli.html
Co-Investigator: Prof. Gertraud (Turu) Stadler, Prof. Dr. Urte Scholz, Prof. Dr. Nina Knoll
Projektpartner: Caterina Gawrilow (Universität Tübingen) https://uni-tuebingen.de/fakultaeten/mathematisch-naturwissenschaftliche-fakultaet/fachbereiche/psychologie/arbeitsbereiche/schulpsychologie/arbeitsbereich/leitung/
Wissenschaftliche Mitarbeitende: Dharneeka Jeyam, Selina Caviezel, Dr. Karoline Villinger http://www.health.uni-konstanz.de/people-page/karoline-villinger
Doktoranden: Sally di Maio https://gender.charite.de/metas/person/person/address_detail/di_maio-1/
Rauchzeichen-Berlin
Bei der Prävention von Herz-Kreislauf-Erkrankungen spielt das Rauchverhalten eine zentrale Rolle. In Deutschland sterben jährlich mehr als 140.000 Menschen (7% aller Todesfälle in Dtl.) an den Folgen des Tabakkonsums. Eine erfolgreiche Prävention muss so früh wie möglich ansetzen.
Im Rahmen des Projekts „Rauchzeichen“, das von der Deutschen Herzstiftung e.V. gefördert wird, soll das erfolgreiche Rauchpräventionsprojekt „Rauchzeichen Frankfurt“ an ein sich veränderndes Rauchverhalten (mehr Shisha-Rauchen, jüngeres Alter) angepasst werden. Ein Fokus liegt dabei auf Jugendlichen mit geringem sozioökonomischem Status und auf einer Berücksichtigung von Geschlechterunterschieden im Rauchverhalten.
Bei der Entwicklung und Ausführung des Präventionsprojekts arbeitet das Institut für Geschlechterforschung in der Medizin mit der Deutschen Herzstiftung e.V., „Teach First“ und „Mind Prevention“ zusammen. Langfristig soll das Projekt mit Multiplikatoren (Medizinstudierende, Ärzten/ Ärztinnen) auf Landes- und Bundesebene implementiert werden.
Stand: Projektvorbereitung
Projektlaufzeit: 06/2022 – 05/2025
Förderung: Deutsche Herzstiftung e.V.
Projektleitung: Gertraud Stadler und Friederike Kendel
Kooperationspartner:
- „Teach First“ Deutschland (Ulf Matysiak)
- „Mind Prevention“ (Ahmad Mansour)
Alle Achtung! Achtung für alle - Ein Programm für ein vorurteilsfreies und wertschätzendes Schulklima
In Schulen kommen Kinder und Jugendliche mit vielfältigen sozialen Identitäten zusammen. Sie unterschieden sich zum Beispiel hinsichtlich ihrer sozialen und kulturellen Herkunft, ihrer Religion, ihres Aussehens, ihrer körperlichen und psychischen Fähigkeiten, ihres Geschlechts und ihrer sexuellen Orientierung. Während die daraus resultierenden Diversität in der Schule einerseits immer mehr Anerkennung findet, spiegeln sich andererseits im sozialen Miteinander der Schüler*innen nach wie vor bestimmte Normvorstellung wider, die sich in Vorurteilen und diskriminierenden Verhalten gegenüber einzelnen Menschengruppen äußern. Beispielsweise gehören rassistische, sexistische, homophobe oder körperbezogene Beleidigungen unter Schüler*innen zur Tagesordnung im Schulalltag. Dies kann unter Umständen enorme Auswirkungen auf die Gesundheit und die Schulleistungen der diskriminierten Personengruppen haben.
Im Projekt „Alle Achtung! Achtung für alle“ möchten wir daher ein Präventionsprogramm für Schulen entwickeln, mit dem Ziel, ein wertschätzendes und vorurteilsfreies Schulklima zu etablieren und damit eine freie Identitätsentfaltung der Schüler*innen zu fördern. Dafür wollen wir zunächst mit Schulsozialarbeiter*innen, aber auch mit Schüler*innen selbst ins Gespräch kommen, um ein Programm zu entwerfen, dass die Bedürfnisse der Schulen aufgreift. Dieses soll dann im weiteren Verlauf des Projekts an Schulen implementiert und evaluiert werden, um zu untersuchen, ob nachhaltig Veränderungen des Schulklimas deutlich werden.
Laufzeit: 01.01.2021-31.03.2023
Förderung: Universität Tübingen
PI: Prof. Caterina Gawrilow (Universität Tübingen), Prof. Gertraud (Turu) Stadler
Wissenschaftliche Mitarbeiter: Tomasz Moschko